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Maria Sief

Geburtsjahr 1929
Ort Colle Santa Lucia
Form Personen
Medium Schreiben

Maria (Magdalena) Sief wurde in Posauz bei Colle S. Lucia geboren. Im Alter von neun Jahren besuchte sie das Kollegium in Bozen. Wegen des Krieges kehrte sie zwischen ’43 und ’45 nach Hause zurück und besuchte dann die Oberschule in Trient. Mit ihrem Mann Clement Agostini aus Colle hatte sie drei Kinder. Sief unterrichtete zwei Jahre an der Grundschule in Stern, 15 Jahre in Pieve di Livinallongo und 15 Jahre in Colle S. Lucia. Zwei Jahre lang war sie Oberlehrerin in Alleghe. Maria Sief schrieb zahlreiche Gedichte zu festlichen Anlässen, von denen einige in der Pfarrzeitung Le Nuove del Paiš veröffentlicht wurden. Siefs Gedichte sind einfach und leicht verständlich. Der Schriftstellerin war es wichtig, die Traditionen und Bräuche im guten Colle Ladinisch zu bewahren.

Se volè ben

Se volè ben vol dì
co se se incontra se dì „bondì“
e fà bela zièra
a duc chi che ven.

Vol dì volentièra
fa n pico servise
e se dà na man,
siebelo sera o dadoman.

Vol dì laurà duc auna
e no stà a vardà co i auter fas
e stà da na banda
e brontolà dabàs.

Vol dì ester contenc
co la và ben ai auter;
vol dì se gode
se duc è valenc.

Per se volè ben
no vol chissà cuant,
se per se stes
no se domanda tant.

Se chì se varda
ai defec che s’à
e ce che i auter per noi
cugnon soportà.

A se volè ben
pì lesjièr s’à l cuor,
pì saurì l è l vive,
pì bel s’à l laor.

L’é nfin pì luster
el sol che sponta,
pì tievia l’aria
canche l tramonta.

En mondo de jent
o ‘n picol pais
che se vol ben,
l’é en paradis!!

Sich gernhaben

Sich gernhaben bedeutet
sich grüßen, wenn man sich begegnet,
und freundlich sein
mit allen, die zu uns kommen.

Es bedeutet, gern
einen kleinen Gefallen tun
und sich aushelfen
am Abend wie am Morgen.

Es bedeutet, gemeinsam arbeiten
und nicht zusehen, wie die anderen sich abmühen,
und danebenstehen
und leise schimpfen.

Es bedeutet, sich freuen,
wenn es den anderen gut geht;
es bedeutet genießen,
wenn alle gutmütig sind.

Um sich gern zu haben,
braucht es gar nicht so viel,
wenn man für sich selbst
nicht zu viel verlangt.

Wenn man
die eigenen Fehler sieht
und das, was die anderen unseretwegen
ertragen müssen.

Sich gernhaben
erleichtert das Herz,
macht das Leben angenehm,
verschönert die Arbeit.

Schließlich strahlt sogar
die aufgehende Sonne heller,
und die Luft ist milder,
wenn sie untergeht.

Eine Welt voller Menschen
oder ein kleines Dorf,
das sich gern hat,
ist ein Paradies!!

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1257-1258.

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