Schließen
È stato raggiunto il numero massimo di filtri applicabili
Medium
Form
Ort
Non ci sono creativi per i filtri selezionati.

Sergio Masarei

Geburtsjahr 1943
Todesjahr 2006
Ort Arabba
Form Personen
Medium Schreiben

Sergio Masarei, in Chierzgeboren, war Volksschullehrer in Vijiné de Là, Ornella, La Court, San Jan und La Plié, wo er auch Ladinisch unterrichtete, obwohl diese Sprache nicht auf dem Lehrplan der Provinz Belluno stand. Masarei schrieb für die Zeitschriften El Feral und La Usc di Ladins. Er verfasste das Wörterbuch Fodom-Italienisch-Deutsch und Ortsnamenkarten. Masarei war ein wichtiges Mitglied der Kulturinstitution Cesa de Jan. Als Schriftsteller verfasste er zahlreiche Gedichte, Prosageschichten und Kreuzworträtsel für Kinder und Erwachsene. Im Jahr 2004 wurde er mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet. Sein erster Gedichtband Rime Sauride erschien 2003.

Pascion

O cuor,
ti t’es plen
de sot al mio piet!
Te sente:
t’es rès,
te vòs jì persoura,
te vos me ferì!
È poura,
è poura de ti!

Te sente sburlé
su ntel còl,
su la lenga
n inom,
l inom,
dagnëra chël caro
medemo tuo inom.

Te sente sclefé
su ntel ce
na fita de mèl,
de pascion,
che pèsc no me lascia
coi autri, da sol,
debòta de not
co voi ciapé sonn.

Te sente paré
su ntei ogli
n degore
de lègreme ciaude
che gnánca volude
no smët plu de core,
de core,
de core
ju e ju per le freide massële.

O cuor,
o cuor
de sot al mio piet,
de amor ti t’es plen,
de amor ti t’es rès,
de amor ti te vòs
te vòs me ferì!

È poura,
è poura de ti!


Leidenschaft

Oh Herz,
du bist voll,
tief in meiner Brust!
Ich spüre dich:
du bist randvoll,
willst überlaufen,
willst mich verletzen!
Ich habe Angst,
ich habe Angst vor dir!

Ich spüre dein Drängen,
im Hals,
auf der Zunge,
ein Name,
den Namen,
immer wieder denselben,
deinen lieben Namen.

Ich spüre dein Klopfen,
im Kopf,
einen Schmerzensstich,
Leidenschaft,
die mir keine Ruhe lässt,
mit den anderen, allein,
plötzlich bei Nacht,
wenn ich einschlafen will.

Ich spüre dein Drängen,
in den Augen,
ein Strömen
von warmen Tränen,
die ungebeten
nicht aufhören zu fließen,
zu fließen,
zu fließen,
über die kalten Wangen.

Oh Herz,
oh Herz,
tief in meiner Brust!
mit Liebe bist du voll,
mit Liebe bist du randvoll,
mit Liebe willst du,
willst du mich verletzen!

Ich habe Angst,
ich habe Angst vor dir!

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1279-1280.

Armonie

Al glon de ciampane
che sona da Pasca
da festa
sui vuof
e sul nuof
de la jent,
la val da Fodom
respon
con ram enflorèi
de stâle de nei.

Harmonien

Auf das österliche
festtägliche
Glockenläuten,
auf die Eier
und das Neue
für die Leute,
antwortet
Buchenstein
mit bunt geschmückten Ästen
aus Schneesternen.

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1280.

N valguna pertes ora de “El nanin“

[…]
C’onso da dì, c’onso da fè,
duc i lo sa, nos el savon:
l é colassù, soura chël plè,
n òrco n orcon, n tò’ den strion.

Dël el li speta, duc el li brànca!
Fèla ti frànca, fèla ti frànca!
Ci che l nen fèsc chël no se sa!
Nò, cari vos, chël no se sa!
[…]
Pico nanet, pico nanin,
po ti t’es mat, stane cajù!
Nò te cherì na burta fin:
chël colassù ten pò deplù,
chël colassù ten pò deplù!
[…]
Brava jent terorisada
no n è chëla de dé outa;
son vignù nte sta valada
per vedei coche la sta.

Se degugn no me compagna
no ve fèje nò na colpa:
l veighe ben da la musagna
ch’ ei na trica da no dì.
[…]

[…]
Was sollen wir sagen, was sollen wir tun,
alle wissen es, wir wissen es:
es lebt dort oben, über der steilen Wiese,
ein Teufel, ein Ungeheuer, ein riesiger Hexer.

Er wartet auf Menschen und tötet sie alle!
Versuche du, heil davon zu kommen!
Man weiß nicht, was er mit ihnen macht!
Nein, meine Lieben, das weiß man nicht!
[…]
Kleiner Zwerg, kleines Zwerglein,
du bist doch verrückt, bleib hier unten!
Fordere doch nicht ein böses Ende heraus:
der dort oben ist stärker als du,
der dort oben ist stärker als du!
[…]
Brave verschreckte Menschen,
ich denke nicht einmal daran umzukehren;
ich kam in dieses Tal,
um zu sehen, wie die Dinge stehen.

Wenn keiner mich begleiten will,
so nehme ich es niemandem übel:
ich sehe es wohl an euren Gesichtern,
dass ihr eine fürchterliche Angst habt.
[…]

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1280-1283.


Inhalt unterliegt der Copyright.