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Jan Batista Ploner da Sotanives

Geburtsjahr 1848
Todesjahr 1925
Ort Wolkenstein
Form Personen
Medium Musica und Schreiben

Jan Batista Ploner aus Sotanives studierte Theologie in Trient und wurde 1876 zum Priester geweiht. Er war zunächst Kooperator in Montagnaga bei Baselga di Piné, dann Kaplan in Ultental, Terlan, St. Christina in Gröden und von 1887 bis 1888 in St. Ulrich. Weitere Stationen waren Leifers, Baumkirchen im Inntal und Radein. Nach seiner Pensionierung zog er in das Haus Furmescere in St. Ulrich. Jan Batista Ploner war Autodidakt mit großer literarischer und musikalischer Begabung. Er schrieb 50 Gedichte mit Melodien, z.B. La čiantia dl primiziànt - fata da Senjeur Battista per la mësa nevöla de Senjeur Antòne. Jan Batista Ploner schrieb auch Erzählungen, z. B. La stòria de’n vödl y de si mušat.

L giat y l’ëura dal cuc

1. L f òva n iëde sun en böl parëi
N ëura da marueia for da udëi;
Ma mpö de bater i chèrĉ y l’ëures
Laŝòvla fé n cuc chiŝ lëures.

2. Per fé si böl mestier po a puntin
Stagovel dò la plata a cuzin,
Y nŝi, ŝe l’ëura ne sbaliòva,
Faŝòvel unie chèrt si prova.

3. L fòva n vöre gusto al udëi
Giaurian chel pitl uŝ, – mesëis savëi –
Cucuc ciantòvel y stluŝova,
Y giva inò, ula che l fòva.

4. Ma ŝi ch la va daniëura sun cheŝ mont,
Se vélc va bën y plu che böl mpont,
Pò vën ten iëde vélc, che ŝöca,
Y mille azidënĉ ne tlöca.

5. Y ʼnŝi i iela git a nòŝ Cuc:
N di tingiòva n giat di dé n druc:
N sbalz sun fëur, pò sun curona
A udëi, ŝel cianta o ŝe l sona.

6. Y pò fagòvel finta d’uservé
Tan bën che l cuc savòva â astilé
A fè si mòĉ y si figures
Che fòva propi dut braures.

7. Cui uedli fòvel for medrë sul uŝ,
Y drët atënt a unie pitel tuŝ;
Y sën che l fova iust la cater,
Univa l cuc böl pront a bater.

8. L n’ova mo finà si prim „cucuc“
Che l giat ten sbalz i ova dat n’druc;
Y sën scumëncia riës na viëra,
Ma ten mumënt ie dut per tiërra.

9. I pëiŝ delëura gu ados al giat,
Y ël sot ite gëm sën destrat
Enturdidla tla ciadinöles,
Ch’i tira sëura la budöles.

10. Del cuc iel ŝod, y l giat me fèŝ picia,
Se bën che dut l cunst ie revinà;
Ma fé la mòrt al cuc ne dòvel;
D’uni po castigà savòvel.

11. Cheŝ caŝo pò servi da ‘nseniamënt:
Y duĉ sel tënie drët a ment,
Che chëi ch’i fèŝ la fòss’a n auter
Laite toma enstës sënz auter.

Die Katze und die Kuckucksuhr

Es war einmal an einer schönen Wand
Eine wunderbare Uhr stets sichtbar;
Doch statt die Viertel und Stunden zu schlagen
Überließ sie einem Kuckuck diese Arbeiten.

Um seinen schönen Beruf auch exakt auszuführen
Hockte er hinter dem Blatt,
Und so, wenn die Uhr nicht falsch lief,
Machte er zu jeder Viertelstunde seine Probe.

Es war ein echter Genuss ihn zu sehen
Wie er das kleine Türchen öffnete – müsst ihr wissen –
„Kuckuck“ sang er und schloss es,
Und ging wieder zurück an seinen Platz.

Doch wie es immer auf dieser Welt passiert,
Wenn etwas wirklich gut und schön läuft,
Dann kommt plötzlich etwas dazwischen,
Und tausend Missgeschicke reichen nicht aus.

Und so ist es unserem Kuckuck ergangen:
Eines Tages dachte eine Katze, ihm einen Schlag zu versetzen:
Ein Sprung auf den Ofen, dann aufs Regal,
Mal sehen ob er singt oder läutet.

Dann tat sie so, als ob sie beobachten wollte
Wie gut sich der Kuckuck anstellte
Seine Gesten und Figuren zu machen,
Die wirklich alle großartig waren.

Die Augen fixierten nur das Türchen,
Und sehr aufmerksam bei jedem kleinen Schlag;
Und jetzt, da es gerade vier Uhr war,
Kam der Kuckuck, bereit zum Schlagen.

Er war mit seinem ersten „Kuckuck“ noch nicht zu Ende,
Als die Katze ihm einen Hieb verpasst hatte;
Und jetzt beginnt sofort ein Krieg,
Doch plötzlich liegt alles am Boden.

Die Gewichte der Uhr stürzen auf die Katze,
Und sie wimmert jetzt darunter
In den Kettchen verwickelt,
Die ihr die Eingeweide straffziehen.

Um den Kuckuck ist es schade, und die Katze tut mir leid,
Wenn auch das ganze Kunstwerk ruiniert ist;
Doch den Kuckuck töten, hätte sie nicht sollen;
Denn sie wusste, dass sie bestraft werden würde.

Dieser Fall kann als Lehre dienen:
Und alle sollen gut in Erinnerung behalten,
Dass jene, die einem anderen eine Grube schaufeln
Sicherlich selbst hineinfallen.

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 165-166.

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