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Valentino Dell'Antonio (Tinoto Monech)

Geburtsjahr 1909
Todesjahr 1982
Ort Moena
Form Personen
Medium Schreiben

Valentino Dell’Antonio (Tinoto Monech) war von 1933 bis 1970 Bankdirektor in Moena. Als erster Chefredakteur der Zeitschrift Noša Jent der Ladinischen Gruppe von Moena war er eine wichtige Säule der Ladinischen Literatur. Valentino Dell’Antonio war einer der Autoren der Aishuda Fashana, einer Gruppe von Dichtern in den 1960er- und 1970er-Jahren in Moena. Einige dieser Autoren gingen ins Ausland und wurden zu Poec’ del mal de ciasa. Das literarische Werk von Tinoto Monech war für viele Dichter ein Vorbild, ein künstlerisches und sprachliches Modell und vielleicht sogar eine Provokation aufgrund seiner tragischen Sicht auf den Menschen, das Leben und das Schicksal. Zentrale Themen seiner Gedichte waren Leben und Tod, Hoffnung, Erinnerung, Jugend, Traum und Wirklichkeit. 1982 erschien sein Gedichtband Dò ‘l troi de la speranza.

Ste toze … che pasion

Apede su na zief, duta zoleta,
dime che che tu faz, bela Roseta:
l’abitin la rozada te à bagnà
e mezanot da ‘n pez l’e sa zonà!
Ze matea ‘l vent en te to cioma riza,
la grignolenta luna la te fiza.

Giö no zente ne ‘l vent ne la rozada
ma zol tel cör zente che zon malada;
no fae auter che pianser e prear
e pò a la luna vegne a ge contar
de chel che me à ‘mpiantà sai dotrei di,
che dut mio ben pazà l’a zepolì.

Via no te desperar, Roseta bela,
confida ‘ndo da nöf te tova stela:
canche na toza l’a vint egn demò,
de sofear so cör l’a temp primò!
fozeto ben vestida de tarlis,
cognose ‘n soven che per te ‘l strasis.

Che ‘l se chiame Valgere o Valantin,
zente ‘n ciaut che me zuia l’abitin.
Chel auter el me a fat na gran ferida,
ma me retroe sa beleche varida.
De cognoser sto un me gocia i denc,
e a ge penzar me vegn i ölgez lusenc!

Diese Mädchen … welche Leiden(-schaft)

An einen Zaun gelehnt, ganz allein,
sag, was machst du hier, schöne Roseta:
dein Kleidchen ist vom Tau schon ganz nass,
und Mitternacht ist schon lang vorbei!
Der Wind spielt in deinem lockigen Haar,
der lachende Mond starrt dich an.

Ich spüre weder den Wind noch den Tau,
sondern nur dass ich im Herzen krank bin;
ich kann nur noch weinen und beten
und komme hierher, um dem Mond zu erzählen
von dem, der mich vor ein paar Tagen verlassen hat,
der all mein vergangenes Glück begraben hat.

Verzweifle doch nicht, schöne Roseta,
vertraue von Neuem deinem Stern:
wenn ein Mädchen erst zwanzig Jahre alt ist,
hat es noch genug Zeit, sein Herz zu überlisten!
Wärst du auch nur mit einem rauen Tuch bekleidet,
würde ich einen Jungen kennen, der dich wohl begehrte.

Heiße er Valgere oder Valantin,
ich spüre bereits eine Wärme, die mir das Kleidchen trocknet.
Jener andere hat mich tief verletzt,
doch ich bin schon fast geheilt.
Diesen einen kennenzulernen, hätte ich große Lust,
und an ihn zu denken, lässt meine Augen leuchten!

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1061-1062.



Ombrìe

Zu i prè grijez e źai
ze n va la ghèba rodolan.
No zè ze prest o can
la ruerà; fòs nince mai.
Ale tardive de ‘n sgòl de cornacign,
còme ombrìe desperade,
da zagrà ve slontanade
e sparide via i Molign …
Rèsta zol el zagrà con zòve cros:
cotante cros, cotanta tèra
de mòrc en pas e ‘n guèra
che più nesugn cognos!
E a voi ombrìe domane:
Ve jovelo zemper el zon de ste campane?
Troao che zie miorez
vòsa pas o nös fiorez?

Schatten

Auf den grauen und gelben Wiesen
rollt der Morgentau dahin.
Ich weiß nicht, ob er bald oder wann er
fort sein wird; vielleicht sogar niemals.
Müde Flügel einer Dohle Flug,
wie verzweifelte Schatten
entfernt ihr euch vom Friedhof
und entschwindet nach Molign…
Der Friedhof liegt verlassen mit seinen Kreuzen:
so viele Kreuze, so viel Erde
der Toten im Frieden und im Krieg,
die niemand mehr kennt!
Und euch Schatten frage ich:
Gefällt euch noch dieses Glockengeläute?
Habt ihr lieber
euren Frieden oder unsere Blumen?

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1062-1063.

A una

Jà i dì vardave zote la nevèra
el pec e ‘l lares che aon te ort
aló zu’n zom chela zazèra:
un gris, zenza granade
còme zech, dut stòrt;
chel auter bèl vert ènce ze ciareà
da doi o trei fiocade
e tanto dret e fòrt
da ge far spòna al prim zu’n el pojà.
G’è fat la tonda ‘ntorn con de grègn bares:
penzave che ‘n tra i doi tu tu ère ‘l pec
giö ‘l lares …

Gemeinsam

Vor einigen Tagen betrachtete ich unter der Schneedecke
die Fichte und die Lärche, die wir im Garten
dort oben beim Steinhaufen haben:
die eine grau, ohne Nadeln,
fast dürr, völlig schief;
die andere schön grün, wenn auch beladen
von zwei oder drei Schneefällen
und so schön gerade und stark genug,
um auch die erste, die sich auf sie beugt, zu stützen.
Ich habe sie mit großen Schritten umrundet:
dachte dabei, du bist von den zweien die Fichte,
ich die Lärche …

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1063.

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