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Ermanno Zanoner, Luigi Canori

Geburtsjahr 1907
Todesjahr 1991
Ort Moena
Form Personen
Medium Musica

Ermanno Zanoner, bekannt unter seinem Künstlernamen Luigi Canori, wurde in Innsbruck geboren, wuchs aber in Moena auf. Schon als Kind interessierte sich Zanoner für Musik und besuchte das Priesterseminar in Trient, wo er Kurse in Kirchenmusik belegte. Er interessierte sich für Fremdsprachen, phonetische und morphologische Aspekte der ladinischen Sprache und schloss sein Studium in Germanistik ab. In Moena war er in Musikvereinen wie der Musikkapelle und dem Chor Monti Pallidi aktiv. Für diese Gruppen schrieb er musikalische Kompositionen (z.B. La Cianzon de Val de Fasha), die religiös oder folkloristisch inspiriert waren (z.B. die Oper Laurin). Der Wert seiner Werke wurde erst gegen Ende seines Lebens erkannt.

L’ega e ‘l fök

Nemish mortai dal temp de duc i tempes,
taiè per se destrujer un ko l auter,
kesta l é la più part de la matèria,
kel el trasforma ke ke ‘l ciapa sot.

Doi gazes, un ke art e un ke bruja,
tel prim konjobie celebrà sun ciel,
a le lum spaventose dei tarluies,
al deskors eloquent de duc i togn.

E pianc el ciel sove selge revèrse,
e se forma eceègn ke sfrigolea,
se auza a cianevai lòke rovente
e volkègn ke fash ross el firmament.

Po vègn el vert a far la tera algegra
sote l’azion potenta del sorege,
e nash i ölges ke pòl ge vardar
e nash le boce ke pòl se magnar.

E kel vert se fash karn ke se remena
e doman sarà pabol a de autra karn,
karn ke mör, karn ke sent e karn ke
pensa …
vita da vita semper più inavant.

Rua kel òm! Ega e fök sote konjobia!
Ki doi nemish i ge peta de pien
a delegar metai e spenjer ròde…
– Laorà dinsèma e volessàve ben! – –

Das Wasser und das Feuer

Todfeinde seit uralten Zeiten,
füreinander gemacht, um sich gegenseitig zu zerstören,
so sind fast alle Elemente;
eines verwandelt das andere, wenn es seiner habhaft wird.

Zwei Gase, eines flammt auf und eines erlischt,
in der ersten Verbindung, die im Himmel gefeiert wurde,
bei den schrecklichen Lichtern der Blitze,
beim gewaltigen Stimmengetöse der Donnerschläge.

Und der Himmel weint wie aus offenen Schleusen,
und es bilden sich Ozeane, die zerreiben,
und er erhebt sich in Bahnen,
aufglänzenden und wolkenverdeckten, die das Firmament rot färben.

Dann kommt das Grün, um die Erde zu beglücken,
unter der mächtigen Kraft der Sonne,
und es entstehen die Augen, die sich ansehen können,
und es entstehen die Münder, die essen können.

Und jenes Grün wird rühriges Fleisch,
und morgen wird es Futter für anderes Fleisch,
sterbendes Fleisch, fühlendes Fleisch, denkendes Fleisch…
Leben ergibt immer neues Leben.

Es kommt der Mensch! Wasser und Feuer unter dem gleichen Joch!
Jenen zwei Feinden gelingt es ausgezeichnet
Metalle zu schmelzen und Räder zu drehen…
Arbeitet gemeinsam und habt euch lieb! –

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1033-1034.

Re Laurin

O mia Ladina, olà estopo ten jita?
tu as arbandonà tò pare!
de dut mio ben de duta sta mia vita
no me resta auter che lègreme amare…

Envidie ‘l Vent,
envidie ‘l Sol e la Luna del ciel,
le Stele che vesh
olà che tu te as sconù…

Se podesse sgolar
più ‘n su che le più aute cime,
se podesse saver olà che adès tu vive…
Oh gran desperazion!
oh gran desperazion!…

König Laurin

Oh meine Ladina, wohin bist du gegangen?
Du hast deinen Vater verlassen!
Von all meinem Glück meines ganzen Lebens
bleiben mir nur noch bittere Tränen…

Ich beneide den Wind,
ich beneide die Sonne und den Mond am Himmel,
die Sterne, die sehen,
wo du dich versteckt hast…

Wenn ich nur fliegen könnte
höher als die höchsten Berggipfel,
wenn ich nur wissen könnte, wo du jetzt lebst…
Oh große Verzweiflung!
Oh große Verzweiflung!…

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1035-1036.

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