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Luciano Jellici del Garber

Geburtsjahr 1928
Todesjahr 2006
Ort Moena
Form Personen
Medium Schreiben

Luciano Jellici del Garber studierte Chemie in Padua und war dort Professor für Chemie. Seine Gedichte wurden in den Büchern raìsh desmenteada (1981, 2007) und Dò raìsh desmenteada. De l’om e de la tera (1987) veröffentlicht. Aufgrund des Inhalts seiner Gedichte kann Luciano Jellici als Vertreter der Generation poec’ des mal de ciasa angesehen werden. Seine Gedichte thematisieren häufig den Verlust der Wurzeln in einer Welt ohne Werte. Del Garber unterscheidet sich jedoch von anderen Dichtern durch die Intensivierung der Gefühle und ihre Beschränkung auf die menschliche Existenz. Der Autor kritisiert die Menschen dafür, dass sie das Ende der alten Welt herbeigeführt haben. In seinen frühen Gedichten, aber auch in denen der 1970er Jahre, prangert er Unterwerfung und Ungerechtigkeit an. Weitere Themen seiner Gedichte sind Gedanken über den Tod und die Eitelkeit.

Ela

Vösto meter na luna lustra
soravìa nìgole che sgola
a se pausar al pian
spanude dal vent,
endana tu, a refudar
mie jóvene man pojade
su tova pel npensada,
tu es deventada tu mio ben.

Sie

Glaubst du wirklich an einen leuchtenden Mond
über den fliegenden Wolken,
die in der Ebene ausruhen,
zerstoben vom Wind,
während du, in der Abweisung
meiner jungen Hände,
die auf deiner erdachten Haut liegen,
du, mein Alles geworden bist.

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1143.

El fornel

Vösto meter el ciaut
de’n radiator
col cucio de’n föch
che int da ush de stua das
screpejinea
te tò fornel?
Endana che ‘l fioca
foravia
chiet chiet, bel bel?
Vösto meter,
el ciaut de tò fornel!

Der Ofen

Glaubst du wirklich, dass die Wärme
eines Heizkörpers
die Gemütlichkeit eines Feuers,
hinter der Türe deiner Stube
in deinem Ofen knistert
übertreffen kann?
Während es schneit,
draußen,
leise leise, wunderschön?
Willst du wirklich
die Wärme deines Ofens aufs Spiel setzen!

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1143.

I più i s-ciava la tera

I più i s-ciava la tera
zenza ‘ntraveder en grop de fior
dò na salea.
I più i s-ciava la tera.
I più i s-ciava la tera demò,
co la furia de na raìsh
desmenteada.
E i autres, i li sotera.

Die meisten wühlen in der Erde

Die meisten wühlen in der Erde,
ohne ein Blumenbüschel zu entdecken,
hinter einer Traufe.
Die meisten wühlen in der Erde.
Die meisten wühlen in der Erde,
mit der Raserei nach einer vergessenen
Wurzel.
Und die anderen, begraben sie.

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1144.

El bel del doman

Tu che tu es bon de depenjer,
fame jù n prà apede na crepa.
Metege n bait, doi o trei popes,
che bina su shash e stele da mont.
Tu che tu lgeje e tu scrive le note,
fame scoitar i rumores del vent,
che n dì i ndromenza e n dì i spaventa,
sonè da le pece, ciantè dai ucié.
Giö spete jà ades, el bel del doman.

Das Schöne von morgen

Du, der du so schön malen kannst,
male mir eine Wiese bei einem Felsen.
Füge eine Hütte und zwei, drei Kinder hinzu,
die Steine und Edelweiß sammeln.
Du, der du Noten liest und schreibst,
lass mich die Geräusche des Windes hören,
die einmal beruhigen und einmal erschrecken,
gespielt von den Tannen, gesungen von den Vögeln.
Ich warte schon jetzt auf das Schöne von morgen.

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1144.

Vis a vis

Vis a vis col fer delegà,
tacà sù su la pel,
vis a vis col suiac’ ngrepà
tacà sù su la pel,
vis a vis col color malvolù
tacà sù su la pel,
ampò la é più greva
jir encontra a la mort

Angesichts

Angesichts des zerronnenen Eisens,
auf der Haut heftend,
angesichts des vertrockneten Schweißes,
auf der Haut klebend,
angesichts der unliebsamen Farbe,
auf der Haut prangend,
ist es trotzdem schwieriger,
dem Tod entgegen zu gehen.

funtana: Rut Bernardi/Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur. Ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts (Scripta Ladina Brixinensia III), Bulsan 2014, pl. 1144.

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